Versuch 

Info

Weißes Licht einer Bogenlampe durchläuft eine Küvette, die mit Natriumthiosulfat-Lösung gefüllt ist. Zunächst ist keine Streuung zu beobachten, der Lichtfleck auf dem Schirm hinter der Küvette erscheint weiß. Gibt man nun verdünnte Schwefelsäure hinzu, so wird in der Lösung elementarer Schwefel ausgefällt, der sich mit der Zeit zu größeren Schwefelkörnern zusammenlagert. Diese sind zu Beginn der Reaktion wesentlich kleiner als die Wellenlänge sichtbaren Lichts, sodass das Streulicht deutlich blau erscheint. Nach ca. 1 min erkennt man auf dem Schirm, dass dem transmittierten Licht Blauanteile fehlen, der Lichtfleck erscheint gelblich-orange. Nach ca. 2 min ist die Lösung trüber geworden und man sieht entlang der Küvette eine Farbverschiebung des Streulichts von blau zu orange. Der Lichtfleck ist mittlerweile rot wie die auf- bzw. untergehende Sonne. Nach ca. 3 min ist die Lösung so trüb, dass der Lichtfleck nur noch sehr schwach und dunkelrot erscheint. Das Streulicht dagegen ist fast einheitlich weiß.
Zusatz: Mit einem großen Polarisationsfilter kann man zu Beginn die Polarisation des gestreuten (blauen) Lichts nachweisen.

Vorbereitungsdauer: 1.0 Tage
Durchführungsdauer: 5 Minuten

Beschreibung

Hinweise zum Aufbau:
Die Gefäße vor dem Ansetzen der Lösung unbedingt mit destilliertem Wasser reinigen! Ansonsten sieht man größere Schwebepartikel in der Lösung und es tritt auch bereits vor Zugabe der verdünnten Schwefelsäure unerwünschte Rayleigh-Streuung auf.
Natriumthiosulfat-Lösung: Ein Reagenzglas voll Natriumthiosulfat in einem Becherglas mit 800 ml destilliertem Wasser lösen.
Verdünnte Schwefelsäure: Zuerst 200 ml Wasser in ein Becherglas geben. DANACH 10 bis 15 Tropfen konzentrierte Schwefelsäure (Batteriesäure 38-prozentig reicht aus) dazu geben.
Das Mischungsverhältnis in der Küvette ist 4:1. Die angesetzte Menge reicht für zwei Durchgänge.