Versuch 

Info

Ein Turmalin-Kristall wird durch Eintauchen in flüssigen Stickstoff stark abgekühlt. Durch Auflegen des abgekühlten Kristalls auf zwei Elektroden kann die Potentialdifferenz elektrostatisch gemessen werden.

a) Turmalin auf Halbrundschalen legen -> kein Ausschlag des Voltmeters
b) Turmalin ca. 1-2 min in flüssigen Stickstoff tauchen, auf Halbrundschalen legen -> 150 V - 200 V. Papierschnitzel werden angezogen.
c) Turmalin vorsichtig mit einem Fön auf Zimmertemperatur erwärmen -> Der Ausschlag des elektrostatischen Voltmeters geht zurück.

Vorbereitungsdauer: 1 Tag

Beschreibung

Hinweise zum Versuchsaufbau:
Turmalin-Kristall an einem Haltefaden befestigen.
VARIANTE A: Voltmeter auf Overhead-Projektor legen und Turmalin mit der Kamera abbilden.
VARIANTE B: Voltmeter auf den Tisch legen, über dem Aufbau einen Spiegel anbringen und das Spiegelbild mit der Kamera abbilden (siehe Bild).

Johann Georg Schmidt schrieb 1707 in seinen Curiöse Speculationes bey Schlaflosen Nächten, dass Holländer 1703 einen Edelstein, Turmalin oder Turmale, aus Ceylon einführten, der, wenn erhitzt, Asche anziehen konnte und daher auch als Aschentrecker bezeichnet wurde.
https://www.digitale-sammlungen.de/de/view/bsb10576911?page=289, Zugriff am 20.04.2021.

Bei dem Turmalin in unserer Sammlung handelt es sich womöglich um Schörl, einen schwarzen, Fe2+-reichen, Turmalin, der in der Nähe von Zschorlau vergesellschaftet mit Zinnstein (Kassiterit), gefunden und abgebaut wurde. \(\text{Na}\text{Fe}_{3}\text{Al}_{6}\left\lceil\text{(OH)}_{4}\mid\text{(BO}_{3}\text{)}_{3}\mid\text{Si}_{6}\text{O}_{18}\right\rceil\)